traubenmag - no. 24

⭐️ Die zweite Liga ist wieder da!

Hey! 🤠
Die Sommerpause ist endlich vorbei, das lange Warten hat ein Ende. Der Fußball ist wieder da - zumindest in der zweiten Liga.
Heute geht es um den Traumstart der Arminia, die Shooting-Stars der diesjährigen Zweitliga-Saison und den misslungenen Saisonauftakt von Hertha auf Schalke.
Viel Spaß mit den Stories!

Arminias Traum-Debüt

Bild: Getty Images

Nach den beinahe unglaublichen Erfolgen der Arminia in der letzten Saison - darunter der Zweitliga-Aufstieg als Meister, der Sieg des Landespokals in NRW und natürlich der Einzug ins DFB-Pokalfinale - kehrten die Ostwestfalen gestern auf die Bühne der zweiten Bundesliga zurück. Und machten genau da weiter, wo sie im letzten Jahr aufhörten.
Die Arminia traf auf den Aufstiegsfavoriten Fortuna Düsseldorf und siegte in einem wahnsinnigen ersten Zweitliga-Topspiel der neuen Saison mit 5:1. Kurz nach der Düsseldorfer Führung flog der Fortuna-Innenverteidiger Oberdorfer noch vor der Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem der Schiedsrichter bereits für kleinere Vergehen gelbe Karten verteilte. In der Folge drehte die Arminia richtig auf und zerlegte die Düsseldorfer nach allen Regeln der Kunst.
Es zeigte sich insbesondere, dass Bielefeld alle Voraussetzungen mitbringt, um in der zweiten Liga erfolgreich zu sein. Sie kämpfen um jeden Ball, sind kombinationsfreudig und sehr stark nach Standards. Gestern erzielte die Arminia bereits zwei Tore nach Eckstößen. Dazu kommt die sagenhafte Kulisse auf der Alm, die letztes Jahr schon diverse Bundesligisten überwältigte.
Allerdings ist die Spielweise der Arminia auch enorm arbeitsintensiv und könnte schnell zu Verletzungen führen. Das zeigte sich bereits gestern, als in der Schlussphase ein Bielefelder nach dem anderen mit Krämpfen auf dem Boden lag.
Viele Experten glauben, dass der Aufsteiger aus Bielefeld in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Einige glauben sogar an einen einstelligen Tabellenplatz. Das scheint absolut denkbar. Die Frage ist nur, ob sie ihre Stärken auch auf fremden Plätzen umsetzen können. Eins steht jedoch fest: Diese Arminia macht richtig Spaß!

Die neuen Shooting-Stars

Bild: meinKA / aim

In jeder Saison der zweiten Liga gibt es junge Talente, die den Durchbruch schaffen und Überflieger, die für viel Geld in die Bundesliga wechseln. Vor einem Jahr habe ich hier an dieser Stelle den Durchbruch von Ibrahim Maza vorhergesagt, der im Sommer für 12 Mio. € nach Leverkusen gewechselt ist. Aber auch bei Nürnberg gab es im letzten Jahr mit Finn Jeltsch einen Überflieger, der für viel Geld in die Bundesliga ging. Der 19-jährige Innenverteidiger wechselte im Winter für 8 Mio. € zum VfB Stuttgart, wo er direkt zum Stammspieler wurde.
Auch in diesem Jahr nehmen wir zwei talentierte Spieler unter die Lupe, die möglicherweise vor ihrer Breakout-Saison stehen.

Louey Ben Farhat (19) - Karlsruher SC

Louey Ben Farhat ist ein tunesisches Sturmtalent, vor wenigen Tagen 19 Jahre alt geworden und seit drei Jahren in der Jugend des KSC. Er ist 1,75m groß und wird meist als Zehner oder als Stürmer eingesetzt. Für die U19 des KSC lief er im letzten Jahr in 18 Spielen auf und erzielte 12 Tore. Bei den Profis kam er letztes Jahr bereits 12 mal zum Einsatz und schoss drei Tore. Zum Saisonauftakt am Samstag gegen Preußen Münster stand Ben Farhat direkt in der Startelf und revanchierte sich direkt mit einem Tor und einer Vorlage.

Maurice Krattenmacher (19) - Hertha BSC

Der junge Offensivspieler des FC Bayern München ist in diesem Jahr an Hertha BSC ausgeliehen, wo er eine zweite starke Zweitliga-Saison in Folge spielen könnte. Nach der letztjährigen Leihe zum SSV Ulm tritt er nun in die großen Fußstapfen von Ibo Maza und versucht sich als spielmachender Zehner. Wenn er seine Leistung konstant abrufen kann, sind 15+ Scorer ein realistisches Ziel für das Bayern-Talent. Im letzten Jahr gelangen ihm bereits drei Tore und acht Vorlagen für den Absteiger aus Ulm.

🌐 Hertha-Update

Bild: dpa/Bernd Thissen

Am Freitagabend stand also endlich das Auftaktspiel der neuen Zweitliga-Saison an. Hertha BSC traf vor über 60.000 Zuschauenden in Gelsenkirchen auf die rundum erneuerten Schalker, die unter ihrem neuen Coach Miron Muslić - der mit seinem Ex-Klub kurz zuvor in die dritte englische Liga abstieg - wieder waschechten „Malocher-Fußball” spielen wollten. Was ihnen auch gelang.
Doch zuvor ereignete sich ein lustiger Zwischenfall, in dem der FC Schalke 04 auf der vereinseigenen Website kurzerhand bekannt gab, Hertha BSC würde in gelben Trikots auflaufen. Mit dem fiktiven Bild eines Marcelinho im damaligen gelben Hertha-Trikot, das an die brasilianischen Nationaltrikots angelehnt war, kam bei einigen Fans sofort Euphorie auf. Die allerdings sofort verpuffte, nachdem das neue gelbe Trikot tatsächlich offiziell vorgestellt wurde und eher einer giftigen Mischung aus neongelbem Textmarker und BVG-Sitzmuster ähnelte.
Im Übrigen polarisierten auch das neue Heim- und Auswärtstrikot, die allen Ernstes die Frage aufwerfen: Tut Castore gerade alles, um das neue „Puma für Dortmund-Trikots” bei Hertha zu werden?
Doch nun zum Spiel. Leider konnte Hertha auf Schalke nicht das umsetzen, was in der Vorbereitung so gut klappte. Die Schalker wirkten über den gesamten Spielverlauf hinweg deutlich fitter, spritziger und siegeswilliger. Muslićs Gegenpressing setzte das Herthaner Aufbauspiel so sehr unter Druck, dass die erste Linie kaum überspielt werden konnte und am Ende lange Bälle ins Nichts geschlagen wurden. Das kreative Mittelfeld aus Cuisance und Demme konnte sich nicht entfalten und die Doppel-Spitze aus Reese und Kownacki wurde viel zu selten ins Szene gesetzt. Kurz gesagt: Der Matchplan von Leitl ist zum Auftakt leider nicht aufgegangen. Nach der Einwechslung von Winkler auf der linken Schiene kam endlich Tempo auf den Flügel und führte so zum sehenswerten Premierentreffer für Joker Grönning. Dieser kam jedoch leider zu spät.
Nachdem der neue Schalker Abwehr-Chef Nikola Katić dann in Maradona-Manier den Ball in der Luft wegschlug, flog er mit Gelb-Rot vom Platz. Der anschließende Freistoß von Reese führte leider zu nichts. Verdiente Auftaktniederlage.
Trotzdem heißt das gar nichts. Die ersten Spiele der Saison zeigen insbesondere, dass in diesem Jahr wieder jeder gegen jeden gewinnen kann. Die meisten Favoriten haben ihr erstes Spiel verloren. Die Niederlage auf Schalke kann nun genau das bringen, was nötig ist, um wieder in die Spur zu kommen. Am Sonntag gegen Karlsruhe zählt es dann, den ersten Dreier der Saison einzusacken und die Weichen endlich in Richtung Aufstieg zu stellen.

Coming up:
📅 2. Spieltag: So, 10.08.25, 13:30 Uhr: Hertha BSC vs. Karlsruher SC
🏆 1. Runde DFB-Pokal: Mo, 18.08.25, 18:00 Uhr: Preußen Münster vs. Hertha BSC
📅 3. Spieltag: So, 24.08.25, 13:30 Uhr: SV Darmstadt 98 vs. Hertha BSC

Aktueller Tabellenplatz: 12 ⬇️ (Punktestand: 0)